In Kassels charmant-dörflichem Stadtteil Harleshausen ist vieles anders:
Obwohl schon 1936 eingemeindet, unterscheidet man immer noch sorgfältig
zwischen dem ‚Gang ins Dorf‘ und der ‚Fahrt in die Stadt‘.
Folgerichtig ist es daher auch nicht verwunderlich,
dass wir mit dem Uhrtürmchen eine Kneipen-Tradition bewahren,
die in Zeiten angesagter Szene-Locations und Party-Events wie ein Anachronismus wirkt.
Während des Abendgeschäfts zwischen 18 - 21 Uhr kann es vorkommen,
dass wir Anrufe nicht entgegennehmen können.
Wirtshaus-Geschichte
Wie der Wirt seinerzeit zum Wirt wird...
Oktober 1972.
Der kleine Matthias, gerade einmal 7 Jahre alt,
darf mit seinem “Vatti” mit in die
ortsansässige Gastwirtschaft zu Flossmanns Karle.
Aus allen dörflichen Berufsschichten treffen sich die Leute dort
zu einem Glas Bier an der Theke, zum Klönen, Fachsimpeln
oder um den wohlverdienten Feierabend einzuläuten.
Aus der Musikbox trällert der aktuelle Gassenhauer,
hinten in der Ecke wird Skat gespielt.
Einer der jüngeren Gäste steht am Flipper
und kämpft um den Punkterekord.
Auch das Geldspielgerät an der Wand wird “gedaddelt”
und am Kickertisch spielen vier Jungs die nächste Runde aus.
Der Kleine wird älter und mit den Jahren
lernt er solche Dorfkneipen zu schätzen.
Angetan davon, dass beinahe ein Jeder Jeden kennt,
klare, ehrliche Worte gesprochen, vor allem auch:
verstanden werden,
trinkt er sein Bierchen lieber bei Rudolphs Mariechen,
bei Tante Agnes oder in Bergers Kneipe.
Er meidet im Großen und Ganzen Discotheken,
Dunkelschuppen und Szene-Bars,
erlernt den Beruf der Gastronomie im Hotel Gude,
steigt zum Restaurantleiter und Ausbilder auf,
verliert in der ganzen Zeit aber nie
seinen großen Traum aus den Augen:
Einmal ein Wirtshaus führen,wie er es mit seinem “Vatti”
seinerzeit kennen gelernt hat.
Der Rest ist bekannt...
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